Riccardo Simonetti in Kambodscha: „Unglaublich inspirierend!“
Daniel Debray hat UNICEF-Botschafter Riccardo Simonetti auf eine Projektreise nach Kambodscha begleitet. Dort treffen sie den achtjährigen Adana und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Lebens von Straßenkindern. Ziel der Reise: Spenden für den diesjährigen RTL-Spendenmarathon zu sammeln und damit Projekte für Kinder zu unterstützen.
Adanas Leben auf Phnom Penhs Straßen
Es ist Mittagszeit. Die Gassen rund um den Toul Tom Pong Market (auch Russian Market genannt) in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, sind staubig, voll, hektisch. Überall Autos, Motorräder, Tuk-Tuks. Das feuchtheiße Klima, die brennende Sonne und der Smog sind ungewohnte Bedingungen für uns. Und mittendrin: viele Kinder jeden Alters.
Ich bin mit Entertainer und UNICEF-Botschafter Riccardo Simonetti und der „Stiftung RTL –Wir helfen Kindern e.V.“ nach Phnom Penh gereist, um einen Einblick in die Lebenssituation dieser Kinder zu gewinnen. Jedes fünfte Kind zwischen fünf und 17 Jahren muss in Kambodscha regelmäßig und oft stundenlang arbeiten, anstatt die Schule zu besuchen.
Genau hier, inmitten des Markttreibens, treffen Sozialpädagoginnen von Mith Samlanh, einer langjährigen Partnerorganisation von UNICEF, Anfang des Jahres auf den achtjährigen Adana und seine Mutter. Sie sitzen am Straßenrand und betteln Touristen um etwas Geld an - um irgendwie über den Tag zu kommen. Adanas Vater arbeitet zu diesem Zeitpunkt auf einem öffentlichen Parkplatz und manövriert Autos für etwas Kleingeld in enge Parklücken. Das Einkommen reicht hinten und vorne nicht für die fünfköpfige Familie – Adana hat noch zwei jüngere Geschwister.
Die Sozialarbeiter*innen von Mith Samlanh geben den Kindern Hoffnung
UNICEF finanziert mobile Streetworker-Teams, um Kinder wie Adana an den bekannten Hotspots zu erreichen. Die Sozialarbeiter*innen kommen mit den Kindern und ihren Familien ins Gespräch, bauen Vertrauen auf und vermitteln mit einfachsten Mitteln erste Lerninhalte. Wir erleben eine solche Begegnung 30 Autominuten südlich vom Toul Tom Pong Market. Auf einer Mülldeponie, unmittelbar neben den beliebten Touristen-Routen, leben ein paar Familien mit teils noch sehr kleinen Kindern. Auf einer provisorischen Matte werden Puzzle und einfache Rechenaufgaben mit Murmeln gelöst.
Phnom Penh ist eine schnell wachsende Stadt mit vielen Gesichtern. Auf der einen Seite wirtschaftlicher Aufschwung, Wolkenkratzer und immer mehr internationale Firmen. Auf der anderen Seite rund 20.000 Kinder, die ihr Leben auf der Straße verbringen und großen Gefahren ausgesetzt sind. Und die Tendenz steigt. Viele von ihnen wurden von ihren Familien getrennt und müssen sich allein auf der Straße durchschlagen. Dort lauern Gewalt und Ausbeutung, auch Banden- und Drogenkriminalität sind weit verbreitet. Vor allem Mädchen sind von sexueller Ausbeutung bedroht.
Das Lernzentrum: Ein Ort zum Kind sein
Zurück zu Adana: Wir treffen den Achtjährigen im Lernzentrum von Mith Samlanh - ein Ort der Vielfalt, der Abwechslung, ein Ort der Freude. Warum das so ist? Auf engstem Raum finden hier die unterschiedlichsten Dinge statt: Es gibt Klassen- und Spielräume, Werkstätten, eine Mensa, einen Sportplatz und sogar einen eigenen Schönheitssalon. Überall können die Kinder und Jugendlichen spielen, lernen und sogar eine Berufsausbildung machen.
Adana hat Khmer-Unterricht, ist hoch konzentriert und möchte noch in diesem Jahr seine Schuleignungsprüfung ablegen. Sein Vater macht seit kurzem parallel eine Ausbildung zum Koch in der Großküche des Zentrums.
In der großen Pause besuchen wir die große Turnhalle - mit Mal- und Bastelecke, Fußballplatz und einer Bühne für einstudierte Tänze und Aufführungen. Riccardo sagt später dazu:
Ihre Spende wirkt!
Sieben solcher Zentren gibt es mittlerweile in Kambodscha, zwei davon in Phnom Penh. Doch der Bedarf ist jedoch deutlich größer. Im Interview mit „RTL Wir helfen Kindern“ erklärt Riccardo:
„Viele diese Kinder hier haben keine Kindheit, sie müssen ihre Familie unterstützen und arbeiten. Für ein paar Dollar am Tag stehen sie auf der Straße betteln oder verkaufen Kleinigkeiten – anstatt in die Schule zu gehen! Das müssen wir jetzt ändern“.
Den Unterschied, den jede Spende macht, hat Riccardo während seines Projektbesuchs mit UNICEF selbst erlebt.
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